Steinerne Zeugen

Eine gute Orientierung bieten die Stadtkarten mit den jeweiligen Wohnhäusern, Synagogen und Friedhöfen der damals ansässigen jüdischen Familien.
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Alter Stadtplan Borken

Borkener Synagoge am damaligen Nonnenplatz

Im August 1818 konnte die jüdische Gemeinschaft ihr Gotteshaus am Nonnenplatz, so der damalige Straßenname, einweihen. Für die Synagoge, die Schule und die Wohnung des Gemeindedieners hatte man ihr Teile des ehemaligen Klosters Marienbrink überlassen. Das Frauenkloster gehörte zu den kirchlichen Einrichtungen, die in der napoleonischen Zeit säkularisiert worden waren. Zum Ensemble zählte auch eine Mikwe (Ritualbad). Das Schulhaus mit der Wohnung für den Gemeindediener wurde 1897 umgebaut. Die Baupläne haben sich im Stadtarchiv erhalten. Offen bleibt die Frage, ob die jüdische Gemeinde die ehemalige Kapelle des Klosters umgebaut oder nur Gebäudeteile in die Synagoge einbezogen hat.

Jüdischer Friedhof  'Am Replingsfunder'

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts zeichnete sich die Füllung des zweiten Begräbnisplatzes ab. Eine Aufhebung alter Gräber und eine Neubelegung ist aufgrund der jüdischen religiösen Vorschriften nicht möglich. Die jüdische Gemeinde bemühte sich folgerichtig um die Anlage eines neuen Begräbnisplatzes. Als am heutigen „Replingsfunder“ ein neuer Friedhof angelegt werden konnte, schloss man Mitte der neunziger Jahre die Anlage an der Aa. Heute erinnert nur ein Gedenkstein an den zweiten der älteren jüdischen Friedhöfe. Der Friedhof blieb bis in die dreißiger Jahre unberührt bestehen. Wie die Begräbnisstätte am Replingsfunder wurde auch er ein Opfer des nationalsozialistischen Terrors.

Jüdischer Friedhof  'An der Aa'

Auch für Borken kann ein Friedhof schon vor der Einweihung der ersten bekannten Synagoge im Jahre 1818 nachgewiesen werden. Dieser Friedhof lag im 19. Jahrhundert außerhalb der Stadtmauer an der Aa, unterhalb des Stauwehrs der Mühle. Dokumentiert wird der Friedhof, der bis zu seiner Zerstörung in der NS-Zeit fortbestand, auf einigen Fotos aus dem frühen 20. Jahrhundert. Es hat jedoch zuvor schon auf der gegenüberliegenden Seite ein älteres Gräberfeld gegeben. Über die Entstehung und Größe dieses Friedhofs ist nichts bekannt. Er wird vermutlich erst nach 1650 angelegt worden sein. Als um 1750 eine weitere Belegung nicht mehr möglich war, erhielt die Borkener Judenschaft das Gelände unterhalb der Stadtmauer als neuen Begräbnisplatz zugewiesen.

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Borkener Synagoge am damaligen Nonnenplatz

Im August 1818 konnte die jüdische Gemeinschaft ihr Gotteshaus am Nonnenplatz, so der damalige Straßenname, einweihen. Für die Synagoge, die Schule und die Wohnung des Gemeindedieners hatte man ihr Teile des ehemaligen Klosters Marienbrink überlassen. Das Frauenkloster gehörte zu den kirchlichen Einrichtungen, die in der napoleonischen Zeit säkularisiert worden waren. Zum Ensemble zählte auch eine Mikwe (Ritualbad). Das Schulhaus mit der Wohnung für den Gemeindediener wurde 1897 umgebaut. Die Baupläne haben sich im Stadtarchiv erhalten. Offen bleibt die Frage, ob die jüdische Gemeinde die ehemalige Kapelle des Klosters umgebaut oder nur Gebäudeteile in die Synagoge einbezogen hat.